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Alte Silberarbeiten aus Südamerika

Alte Silberarbeiten aus Südamerika sind bei uns selten und von Silberliebhabern in Europa weitgehend unbeachtet. Wir finden, sehr zu Unrecht, da es interessante, handwerklich wunderbar gearbeitete Objekte mit ganz eigener Schönheit und Charme sind, die sich auch in unserem Ambiente durchaus gut einfügen. Wohl bemerkt, wir reden hier nicht von dem in der Neuzeit in großen Vielzahl, vornehmlich aus Mexico, importiertem Silber. Diese Silberwaren - mal von hoher Qualität, mal preiswerte Massenware – orientieren sich an dem Stil und Geschmack der europäischen und nordamerikanischen Kunden und besitzen keine eigene Identität.

Silberschaetze--KatalogGanz anders, die südamerikanischen Silberobjekte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die in Stil und Handwerkskunst ganz den Traditionen des Landes verbunden sind und die unverwechselbare Identität des neuen Kontinentes widerspiegeln.

Das Bayrische Nationalmuseum zeigte vor Jahren im Staatlichen Museum für Völkerkunde in München, die spannende und viel beachtete Ausstellung „Silberschätze aus Südamerika", die die Einmaligkeit und Vielfalt dieser Silberobjekte auf das Schönste dokumentierte und uns Silberliebhaber und „Fachleute" staunen ließ.

Da wir ein paar südamerikanische Silberobjekte erwerben konnten und sie Ihnen in unserem Warenangebot vorstellen, möchten wir dazu vorab zum besseren Verständnis ein paar Informationen geben.

Nach der Eroberung Südamerikas umfasste das spanische Kolonialreich den größten Teil von Süd-und Mittelamerika, mit Ausnahme von Brasilien, das durch päpstlichen Schiedsspruch, Portugal zugeschlagen worden war. Das Gebiet wurde in drei Vizekönigreiche aufgeteilt: Das Vizekönigreich Neugranada mit der Hauptstadt Bogota, das aus dem nördlichen Teil Südamerikas und Mittelamerika bestand, das Vizekönigreich Peru mit der Hauptstadt Lima und das Vizekönigreich Rio de la Plata mit der Hauptstadt Buenos Aires. Von den drei Vizekönigreichen besaß Peru das größte Silbervorkommen, das teilweise im Tagebau gewonnen werden konnte. Erst in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden nach und nach durch revolutionäre Bewegungen, die eng mit der Person von General Bolivar verbunden sind, die heutigen Nationalstaaten.

In der KolonialzeitMate-Bombilla entwickelten sich ab dem 17. Jahrhundert größere Städte mit einem Bürgertum, das auf einen gehobenen Lebensstil im europäischen Sinne, Wert legte, was zu einer hohen Nachfrage nach Silberwaren führte. Die Silberschmiede arbeiteten vor allem in den großen Städten. Waren es erst nur einheimische Silberschmiede, kamen bald auch aus dem Mutterland etliche Meister dazu, die jedoch den traditionellen Kolonialstil weitgehend übernahmen. Es gab kein Zunftwesen und so bestand im Allgemeinen auch keine staatliche Kontrolle durch Punzierungsgesetze. Da aber Silber reichlich vorhanden und damit preiswert war, arbeiteten die Silberschmiede in der spanischen Tradition in hohen Feingehalten zwischen 900/1000 und 950/1000 und sparten auch nicht an der Materialmenge. Die Arbeiten zeichnen sich durchweg durch qualitätsvolle, handwerkliche Verarbeitung aus, zeigen aber alle den typischen, lokalen Stil, der uns erlaubt ein Silberobjekt einer bestimmten Region und Zeit zuzuordnen.

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Manche Objekte bekamen nachträglich, nach einer entsprechenden Silberprobe, den Stempel für Silber 925, den Sterlingfeinhalt.

Hier ein Beispiel : Schöpfer Guatemala, 18. Jahrhundert, Silber gegossen, getrieben und ziseliert, Beschaumarke von Guatemala  – Kreis mit Königskrone umgeben von kleinen Granulen – plus späterem Silberfeingehaltsstempel 925.






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Eine besondere Stellung nehmen in Südamerika die Silberarbeiten für Pferd und Reiter ein, die an Pracht und Kunstfertigkeit ohne Vergleich sind. Die schönsten und prächtigsten Reitzeuge – Zaumzeuge, Kandaren, Sättelverzierungen etc., sowie kostbare Sporen und die traditionellen Gauchopeitschen, stammen aus Rio de la Plata, bzw. Argentinien und Uruguay.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Quellen- und Bildnachweis: Einige Informationen, sowie das Bild mit den Mategefäßen, der argentinische Reiter und das Gemäldebild stammen aus dem Begleitkatalog der Ausstellung " Silberschätze aus Südamerika". Antiquarisch zu bestellen zum Beispiel bei Amazon.

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