Silbersuite

Leben mit Silber

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Liebling Hund - Silber mit Wau-Effekt


Novemberwetter: Kalt, trüb, windig und es regnet . Wer jetzt „freiwillig" (und mit Gummistiefeln) durch den Park marschiert oder über die matschigen Felder stampft, kann nur ein Hundebesitzer sein. Ja, das sind so die Momente, in denen sogar ich als bekennender Hundeliebhaber, gerne mal auf meine zwei Vierbeiner verzichten könnte. Freud und Leid! Es gibt aber auch sonst viele gute und vernünftige Gründe, auch oder eben gerade! als Hundefreund sich gegen einen eigenen Hund zu entscheiden: Berufliche, räumliche, zeitliche Gründe oder auch nur, weil Sie ganz ehrlich Ihre Zeit lieber im Museum und Theater, als auf die Hundewiese verbringen und lieber zum Bummeln nach New York und Surfen nach Hawai fliegen, als nach Tirol zum Wandern fahren möchten. Oder Sie gehören zu den Menschen, die ein Leben ohne Hund für möglich, aber nicht für sinnvoll erachten und mit dem britischen Schriftsteller und Zoologen Gerhard Durell der gleichen Meinung sind: Ein Haus ist kein Zuhause, solage kein Hund darin wohnt (und sei er aus Silber - Anmerkung der Silbersuite). An alle Hundefreunde, ob nun mit oder ohneIMG 0263-a vierbeinigem Hausgenossen, habe ich gedacht, als ich für dieses Magazin, ganz speziell nach Silber mit Hunden suchte. Über ein Jahr habe ich gesammelt und hier ist das Ergebnis: Als erstes springen die wunderbaren Hunde-Emailbilder auf den unterschiedlichen Silberstücken ins Auge. Zwei der ganz „großen" Künstler präsentieren hier ihr Hundeideal. Von Louis Kupenheim Pforzheim stammt die eindrucksvolle, englische Bulldogge auf dem Zigarettenetui, Ludwig Politzer aus Wien, der wohl berühmteste Emailkünstler seiner Zeit, schuf den ausgefallenen Flachmann mit dem Kopf eines Berner Sennenhundes, beides seltene und gesuchte Silberobjekte. Auch die Engländer hatten hervorragende Emailmaler und versahen gerne Ihre Silberobjekte mit "tierischen"  Motiven. Aus Birmingham 1902 kommt die Vesta – ein frühes Streichholzetui mit Reibefläche, die ein Paar Terrier – ein schwarzer Scotch Terrier und ein weißer West Highland Terrier zieren. Auch die englischen Vestas gehören zu den begehrten Sammlerobjekten und ich finde dieses Exemplar so entzückend, dass ich es auch als Anhänger an einer Kette tragen würde. Ebenfalls in Birmingham, im Jahr 1912, wurde das große Tintenfass gefertigt. Das wie eine Miniatur gemalte Emailbild zeigt hier einen edlen Collie. Nicht vergessen möchte ich die hübsche Pillendose im Warenangebot, über deren Inhalt ein Dobermann wacht. Wie schon in meinem Magazinartikel „Glücklich mit Pferd und Silber", in dem ich Etuis mit Pferde-Emailbildern vorstellte, erwähnte, gibt es bei der Beliebtheit und damit der Wertigkeit eine Rangfolge. Ganz oben rangieren erotische Darstellungen, doch gleich danach folgen die Hundemotive. Auf meiner Suche nach Silber mit Hunden sind mir einige Dosen mit Hundedarstellungen Potpourrie0125begegnet. Wichtig für die Silbersuite und für jeden Sammler, ist die Unversehrtheit des Emails. Und hier wird die Auswahl an wirklich perfekten Teilen dann eher bescheiden. Zwei ganz bemerkenswerte „Silberhunde" konnte ich in Spanien erwerben. In Barcelona Anfang des 19. Jahrhundert schuf der spanische Silberschmied Jacinto Carreras diesen besonderen Handleuchter und ein ausgefallenes Potpourriegefäß, die beide einen dressierten Pudel zum Mittelpunkt haben. Ganz eindeutig inspirierte die Zirkusmanege die Arbeiten Carreras, auch könnte der damalige Auftraggeber ein Zirkusdirektor gewesen sein. Auf jeden Fall sind es einmalige Silberstücke. Auf dem Handleuchter hält der Pudel einen Ring im Maul, auf dem die Kerzenhalterung „balanciert". Begleitet wird der Hund von einem schnauzbärtigen Dompteur, der seinen Platz auf dem Griff unter dem Löschhütchen, das als Baldachin fungiert, eingenommen hat. Der Pudel auf dem Räuchergefäß stolziert mit einem Stock, aus dem eine Schale mit durchbrochenem Deckel, gleich einer Blume wächst. Hier wurden die Kräuter, Essenzen oder der Weihrauch eingefüllt und verbreiteten Wohlgerüche. Funktioniert bis heute. Ich habe Silber, wie diese zwei Objekte noch nie gesehen, geschweige in der Hand gehabt - einfach toll! Die Zahl 916 als Silberfeingehalt ist übrigens kein Schreibfehler, der Feingehalt wurde in Spanien bis 1934 in dineros gerechnet, 1 dinero entspricht 83,33 auf 1000. Dinero ist das spanische Wort für Geld, wird aber hier von Denar, einer spanischen Münze abgeleitet, die als Silberprobiergewicht bis heute noch in Südamerika eingesetzt wird.


Wenn ich an Hunde und Silber mit Hunden denke, kommen mir auch die Jagdhunde in den Sinn. Treue Gefährten, die ihrem Herrn als Arbeitshund  zur Seite stehen, finden auch immer wieder liebevolle Entsprechung auf Kunst- und Gebrauchsgegenständen. Dem prächtigen Deckelpokal aus Paris um 1870, der als Bekrönung einen Windhund zeigt, haben wir einen eigenen Artikel gewidmet, das Etui mit dem Jagdhund ganz aus Silber ist weit weniger empfindlich als die Sammlerdosen- und Etuis mit Email und so sicher auch heute noch ein nützlicher Begleiter- nicht nur auf der Jagd.

Jagdhunde-details

Eigentlich ein Hund zum Apportieren bei der Jagd, ist der Golden Retriever heute der wohl beliebteste Familienhund. Hier sitzt er still und sich folgsam in die gewünschte Richtung drehend auf einer Silberplatte, die auf einer Federschale aus Serpentin montiert wurde. Er und sein langes Fell (haart nicht, ist nicht permanent nass und hundelt und muss nicht täglich gebürstet werden) wurde detailgetreu und fein aus Elfenbein geschnitzt. Ein ganz außergewöhnliches und edles Stück ist auch der große Brieföffner um 1900 mit der massiven Silberklinge aus Sterlingsilber und dem ausdruckstarken, großen Hundekopf aus geschnitztem Elfenbein. Wenn er uns mit seinen runden Granataugen aufmerksam am Schreibtisch beobachtet, möchte man ihm fast zärtlich über den Kopf streichen.


Was für ein Werk ist doch der Hund - Wie edel sein Gemüt - Wie unbegrenzt seine Fähigkeiten -

Wie ausdrucksvoll seine Gestalt und seine Bewegung

William Shakespeare (1564 - 1616)

(Das trifft, finde ich, durchaus auch auf unsere "Silberhunde" zu)

Kerstin Fahrenson-Baaten

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