Silbersuite

Leben mit Silber

Indoor

Gemütlich zu Hause - umgeben von Silber

Was machen Sie bei diesem „Shit-Wetter“ am Wochenende? Vom Frühling träumen, von warmen Sommertagen und lauen Nächten? Diese Tage sind noch fern. Also nichts wie rein „in die warme Stube“ und ganz gemütlich .... ja was? Es muss nicht immer etwas Spektakuläres oder Langweiliges sein, was entspannt und glücklich macht. Ich habe Ihnen hier fünf von meinen "Indoor"-Lieblingsbeschäftigungen im Foto festgehalten, die ich, wenn es draußen stürmt und schneit, mit wohliger Freude genieße.

Lesen:

So richtig zum Lesen komme ich eigentlich nur im Winter. In den anderen Jahreszeiten, nehmen, neben meiner Arbeit an der Silbersuite, die Hunde, mein großer Garten und der „blühende Innenhof“ fast meine ganze Freizeit in Anspruch. Jetzt aber kann ich ohne schlechtes Gewissen in all den angesammelten Büchern schmökern, die- - gekauft und geschenkt- ich schon lange lesen wollte. Neben einem gemütlichen Ambiente, einem bequemen Sessel und natürlich interessanter Lektüre, ist vor allem gutes Licht dafür wichtig. Das Praktisches und Schönes kein Widerspruch sein müssen, beweist diese edle Lampe. Der hohe (39 cm) Fuß, ist ein prächtiger Klassizismus-Leuchter aus Wien von 1831. Der viereckige Fuß und die sich daraus erhebende Säule sind mit Löwenköpfen geschmückt, der mittlere Teil als Amphore gestaltet. Eine ideale Form, um den Leuchter zu elektrifizieren und als außergewöhnliche Lampe umzuarbeiten. DerLeuchter Wien 67 72 Magazin maßgefertigte Schirm, ich habe hier einen Bordeauxton gewählt, ist innen mit Silberfolie ausgeschlagen. So strahlt das Licht nur nach oben und vor allem nach unten auf den Silberleuchter, der dadurch besonders glanzvoll zur Geltung kommt. Zum vollkommenen Glück fehlt dann nur noch eine gute Tasse Tee oder heute mal ein trockener Sherry, serviert in einer Pariser Karaffe auf einem Salver aus Schottland von 1750.

Schreiben:

Schreiben am Wochenende für mich privat, ganz sicher nicht am Computer. Im Gegenteil. Ich sitze gemütlich am Schreibtisch vor der Bibliothek und schreibe - Tagebuch. Weniger über die Tageserlebnisse selbst, als die Betrachtung und Einordnung derselben. Dazu kommen kleine Zeichnungen, Fotos und Erinnerungsstücke. So entsteht im Laufe des Jahres ein sehr persönlicher Rückblick auf Erfahrenes – Freudiges, wie Schmerzliches. Auch ist dies der Ort, an dem ich Karten und Briefe an Freunde schreibe, ganz altmodisch per Hand und Füller. Ich liebe diese, für viele Menschen in Vergessenheit geratene Tätigkeit, genauso wie die alten Dinge, die mich dabei umgeben- vielleicht bedingt ja das eine, das andere: Ein Tintenfass aus Kristall mit Silbermontierung, ein Brieföffner aus dem 18. Jahrhundert, ein russischer Federhalter mit Emaildekor, der Notizblockhalter aus London von 1925 und natürlich all die Jugendstil- und Art déco Silber-Fotorahmen, von denen ich gar nicht genug haben kann.

Nähen:

Klingt für Sie eher nach Arbeit? Es kann sehr vergnüglich sein! Schon als junge Redakteurin eines Modemagazines, traf ich mich mit IMG 0081 abefreundeten Kolleginnen regelmäßig zum Näh-Abend. Wir hatten alle das gleiche Problem: Viel Arbeit, wenig Zeit, jede Menge angesammelter, reparaturbedürftiger Kleidung und keine Lust sich allein daranzusetzten. So machten wir es gemeinsam bei Prosecco und Wein und während Knöpfe befestigt, Säume hochgenäht und Pullover gestopft wurden, schnatterten und lachten wir den ganzen Abend. Daran erinnerte ich mich, als ich das hübsche Silber-Nähset im Etui bekam. Auf jedem der Teile ist ein anderes Motiv eingeprägt. Junge Damen, Kinder und Mütter beim Nähen, Sticken, Häkeln und Stricken – entzückend. Einst als Handwerkszeug für fleißige (Frauen-)Hände gedacht, ist es heute wohl doch eher ein Stück für eine Nähzeug-Sammlung oder die Vitrine. Die französische Dose aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, Silber vergoldet, mit feinsten Gravuren und Emaildekor, „dient“ mir hier als Knopfdose, sollte aber, elegant und kostbar wie sie ist, in keiner Schublade verschwinden, sondern einen Ehrenplatz erhalten. Apropos Licht. Auch zum Nähen sollte das, was man tut, gut beleuchtet sein. Hier könnte die zweite Lampe, die ich anbiete, zum Einsatz kommen. In Anmutung und Machart sehr ähnlich wie der Leuchter von 1831, kommt auch er aus Wien, allerdings etwas später, aus der Zeit 1867-1872, der gleiche viereckige Stand mit den verzierten Füßen, die Säule mit dem vasenförmigen Mittelteil. Ähnlich, aber nicht identisch, der zweite Leuchter ist sogar 2 ½ Zentimeter höher, passen die beiden Lampen doch hervorragend als Paar zusammen. Wie das aussieht, sehen Sie unten auf dem Bild. Inspiriert durch das alte Nähzeug, habe ich die Gewohnheit der jungen Jahre erneut aufleben lassen und letztes Wochenende Freundinnen eingeladen, die, bepackt mit Wäschekorb und Champagner, zum gemeinsamen Nähen kamen. Lustig war´s!

Lampen Wien Detail Paar 


Spielen:

Gemeinsam spielen, sehr zu Unrecht so aus der Mode gekommen, sehen wir mal von den Computer- und Videospielen ab. Wie schade. Ich habe zum Glück spielbegeisterte Freunde. Ob Monopoly oder Tac (meine Freude sind geradezu süchtig danach), Kanaster oder Mau Mau, spielen macht so viel Spaß und ganz nebenbei lernt man sein Gegenüber besser kennen, als durch stundenlange Gespräche. Ich spiele kein Bridge, als ich aber den seltenen Silber - Bridge Marker, London 1906 sah, war ich sofort begeistert. Um ein glaubhaftes Foto zu gestalten, habe ich im Internet nachgelesen, sowie Bilder und Videos über Bridge angesehen. Ich bin ehrlich, ich habe nur „Bahnhof verstanden“. So bitte ich die Bridgespieler unter meinen Kunden um Nachsicht,Bridge Marker London 1906 life wenn das Foto des Bridge-Arrangement Fehler aufweisen sollte. Für Irritierung mögen vielleicht auch die englischen. Marken auf dem Objekt sorgen, wo bitte ist der „lion passant“, die vorgeschriebene Silbergarantiemarke? Es handelt sich hier um eine englische Importmarke,  mit dem Zusatz 925 für den Sterlingstandard, die hier den "Laufenden Löwen" ersetzt. Das kleine l in dieser Schreibweise und Umrandung steht für das Jahr 1906 , das Meisterzeichen RF gehört zu der Firma Robert Friederich, ein in London ansässiger Importeur für deutsches Silber, vornehmlich aus Pforzheim. Weniger verfänglich ist da die Silberbox aus Berlin für Spielkarten. Da die frühen Karten andere Maße hatten, nehme ich heute die Karten eine Nummer kleiner, dann passt es wieder. Bei vielen Spielen müssen Punkte aufgeschrieben werden, um den Gewinner zu ermitteln. Was würde sich dekorativer eignen, als ein englischer Zettelhalter. Decke und Seitenflächen sind aus Silber, der Boden mit Filzstoff bezogen. Im Inneren befindet sich eine patentierte Vorrichtung mit einer Feder, die die Aussparung für das Papier auf Knopfdruck herunterlässt, damit man so die Zettel einklemmen kann. Da die Aussparung und damit die Zettel ein englisches Maß haben, umgerechnet 11,1 x 10,2 Zentimeter, ließ ich 200 Englische ImportmarkenBlatt in Reserve angefertigen. Weitere Zettel schneidet Ihnen passgenau jede Druckerei


Gemeinsam essen:

Wenn ich begleitet von Familie oder Freunden vom Hundespaziergang - zwangsläufig bei jedem Wetter - nass oder kalt oder beides, heimkomme, ist ein warmes Essen bei allen sehr willkommen. Ungern würde man aber jetzt lange in der Küche stehen wollen und ein kompliziertes Menü kochen. Perfekt ist, man versammelt sich um einen Topf: Ein Käsefondue oder alternativ ein Raclette. Einfach vorzubereiten, fix gemacht, lange gemeinsam genießen. Neben Essiggürkchen und Apfelstücken, gehört für mich zum geschmolzenen Käse auch immer ein Hauch Muskat. Am besten frisch gerieben, wofür es neue oder wunderschöne, alte Muskatreiben gibt. Ich besitze eine frühe, englische Muskatreibe, die ich auch wirklich benutze. Die meisten Muskatreiben aber werden von Sammlern gekauft. Wie einst das Gewürz selbst, ist das Sammelgebiet, exklusiv und teuer. Im 12. Jahrhundert kam das Gewürz durch arabische Händler erstmals nach Europa und eine kleine Nuss kostete soviel wie eine halbe Kuh. Der eigentliche EssenHandel mit dem wertvollen Gewürz aber beginnt Anfang des 16. Jahrhunderts, als die Portugiesen den Seeweg zu der Inselgruppe der Molukken, den berühmten „Gewürzinseln“, entdeckten. Erst hatten die Portugiesen das Gewürzmonopol, nach einem Krieg zwischen Spaniern, Briten Portugiesen und Niederländern, der um die kostbaren Samenkörner der Muskatbäume entbrannte, kontrollierten die Niederländer bis ins 18. Jahrhundert hinein den Muskatmarkt. Die Herkunft wurde geheim gehalten, der Anbau bewusst eingeschränkt, die Preise so hochgetrieben, dass das Gewürz für die normale Bevölkerung unerschwinglich war. Es ist einem Franzosen zu verdanken, der einige Pflanzen von der Insel schmuggelte und in den Kolonien Frankreichs anbaute, was Muskat auch dem Mittelstand zugänglich machte. Vor diesem Hintergrund ist die Seltenheit und der Wert von Silber-Muskatreiben zu verstehen, so klein und leicht sie auch oft sein mögen. Diese Muskatdosen, in denen Reibe samt Muskatnuss im Inneren verstaut sind, wurden früher auf Reisen, Empfängen und zu Mahlzeiten außer Haus mitgenommen, genauso wie das eigene Besteck im Futteral. Mit Muskat würzte man Bier und verfeinerte den warmen Wein, die Nuss wurde auch gerne über Speisen in Gasthöfen gerieben, der intensive Duft half den Geruch nicht mehr ganz so frischer Zutaten zu überdecken. Muskat aromatisierte Duftessige und Balsame, die in Riechkapseln am Körper getragen wurden. So erinnert nicht ohne Grund die Muskatreibe in Eiform an einen Pommander, sie stammt aus der Zeit um 1800, die größere Dose zum Aufklappen wurde 1852 in Holland gefertigt. In der Ernährungslehre werden der Muskatnuss die Qualitäten „heiß“ und „trocken“ zugeschrieben, also genau die richtige Zutat an einem kalten, nassen Tag.

 

 

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