Silbersuite

Marken, Meister, Techniken

Deutsche Silbermarken

 

Beispiele aus unserem Warenangebot:

 

Messekaennchen Augsburg 1732 

Barockleuchter Augsburg Nuernberg Paar

 Heber Dresden2 Paar Untersetzer Wilm 2 
 Messkaennchen Augsburg 1732 detail3 Barockleuchter Nuernberg detail3  Heber Dresden 1790 detail3   Paar Untersetzer Wilm detail3

 
Augsburg 1732-1722

Messkännchen

Silber 13 Lot

Meister Franz Chr. Mederle   

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Nürnberg 1735-1739

Paar Barockleuchter

Silber 13 Lot

Meister Friedrich Bierfreund

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Dresden 1807-1757

Heber

Silber 12 Lot

Meister Friedrich A. Weinhold

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Berlin 1854-1860

Paar Flaschenuntersetzer

Silber 12 Lot

MZ: Hoflieferant Julius Wilm

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Der Silberfeingehalt wurde in Deutschland bis 1868 in Lot angegeben.

1 Lot = 062,5/1000

dementsprechend sind:

12 Lot = 750/1000

13 Lot = 812,5/1000

14 Lot = 875/1000

15 Lot = 937,5/1000
 

Die üblichen Feingehalte waren 12 Lot und 13 Lot. Silber mit 14 Lot oder sogar 15 Lot wurde nur in geringerem Umfang für Aufträge  des reichen Bürgertums, des Adels und des Hofes verarbeitet.
 

Der Mindestfeingehalt wurde von der Obrigkeit für den jeweiligen Herrschaftsbereich festgelegt und war oft von Land zu Land, bzw. Stadt zu Stadt verschieden, wobei die jeweilige Stadtmarke für diesen Mindestfeingehalt stand und diesen garantierte.
 

Während der vorgeschriebene Mindestfeingehalt von 12 Lot vorwiegend im Nordbereich anzutreffen war, galt im Südbereich überwiegend der Mindestfeingehalt von 13 Lot. Die Grenzen waren jedoch fließend.

Als Beispiele für den Mindestfeingehalt von Silber 12 Lot zeigen wir hier Stadtmarken aus dem Norden und Nordosten:

silberpunzierung-hamburg silberpunzierung-dresden silberpunzierung-berlin silberpunzierung-koenigsber
Hamburg Dresden Berlin Königsberg

 

Für den Süden haben wir als Beispiele für den Mindestfeingehalt von Silber 13 Lot die Marken folgender Städte ausgewählt:
 

silberpunzierung-muenchen silberpunzierung-augsburg silberpunzierung-nuernberg silberpunzierung-wuerzburg
München Augsburg Nürnberg Würzburg

 

Gestempelt wurde jeweils mit der Stadtmarke und der Meistermarke, vielfach ergänzt durch Jahresbuchstaben, Jahreszahlen, Amtsmeisterbuchstaben oder Steuerstempel, die dadurch eine genaue zeitliche Zuordnung ermöglichen. Meist findet man auch den sogenannten Tremulierstrich, der die Feingehaltsprobe durch die Aufsichtsbehörde dokumentiert.


Mit der Einführung der Gewerbefreiheit, spätestens 1868, endete diese Form der Punzierung. In der Zeit von 1868 bis Ende 1887 findet man sowohl 12 Lot und 13 Lot Stempel, als auch schon die Stempel 750 und 800 für die verwendeten Feingehalte neben der Meistermarke.
 

Silberobjekte aus dieser Übergangszeit ohne Stadtmarke sind oftmals schwer zeitlich und örtlich zuzuordnen. Dies kann dann nur über die Meistermarke und stilistische Merkmale erfolgen.
 

Diese unterschiedlichen Punzierungen endeten am 1.Januar 1888 durch das Inkrafttreten eines Reichsgesetzes, das einen einheitlichen Mindestfeingehalt für Silber in ganz Deutschland von 800/1000 vorschrieb und den Reichssilberstempel Halbmond/Krone einführte.

Halbmod-Krone-in3-Varianten

Staatsstempel seit 1888 in drei Varianten für den Silberfeingehalt ab 800/1000
 

 

Neben dem Mindestfeingehalt 800 wurden natürlich auch höhere Feingehalte verarbeitet. Zum Beispiel 925, in Anlehnung an das englische Sterlingsilber oder 835, das vorwiegend in der Zeit des Art Deco verwendet wurde. Man findet auch den Silbergehalt von 900 oder 935, die jedoch  seltener verwendet wurden.