Silbersuite

Leben mit Silber

Ein Tag am See

Ein Tag am See - Picknick mit Saibling und Silber

Montagmittag, es klingelt das Telefon. „Grüß´ dich, hier ist Annelie. Die „Jungen“ (sie spricht von Tochter und Schwiegersohn) sind verreist, ich habe die Kinder und die Hunde und ich wollte Dich fragen, ob Du morgen mit uns an die Seen fährst. Peter (ihr Mann) ist unterwegs und na ja - morgen ist ja auch mein Geburtstag.“ „Ich weiß“, sage ich schuldbewusst und ärgere mich, dass ich den Geburtstag meiner Freundin mal wieder vergessen habe. Als Selbständiger bin in der glücklichen Lage, aus einem Dienst –Tag einen Frei -Tag zu machen, umgekehrt passiert das ja oftEin guter Fang genug. Also sage ich: „Ja, sehr gerne!“ „Peter“, fährt Annelie fort, „hat am Wochenende ein paar dicke Fische aus dem Wasser gezogen, sie sind schon vorbereitet und hängen jetzt im Räucherofen“. Peter´s Interesse gehört der Kunst, seine Leidenschaft jedoch dem Angeln. Wann immer möglich, verbringt er den Tag an den Seen, ganz in meiner Nähe, die einst ein Kieswerk schuf und heute mit Bäumen und Schilf dicht bewachsen, ein Paradies für Angler, Badegäste und Hundebesitzer ist. Da das Gebiet vom Fischerverein gepachtet wurde, ist es quasi Privatgelände und so können hier in friedlicher Koexistenz mit Fischern und Familien, Hund und Herrchen gemeinsam zum Schwimmen gehen. „Ich dachte“, sagt Annelie, „ich bringe die Fische und die „Wiener“ für die Kinder mit und Du..“ – „na klar“, unterbreche ich Sie, „ich sorge für den Rest“. „Bist ein Schatz, bis morgen, freu´ mich.“ Meine Gartenfeste, die Picknicks für Zwei oder Zwanzig (siehe „Landpartie“) und nicht zuletzt die Organisation, die ich für die alle 2 Jahre stattfindenden Rallyes (siehe „Geliebte Oldies“) übernehme, haben mir einen besonderen Ruf beschert. Ich glaube ja, es liegt am Silber, das dabei immer eine wichtige Rolle spielt. So bleibt auch für diesen Geburtstagsausflug das „normale“ Picknickgeschirr im Schrank, ebenso wie die Pappbecher und das Küchenbesteck aus Edelstahl. Stattdessen wird in die Kiste das originelle Fischgeschirr und Gläser gepackt, schönes, passendes Silber ausgesucht und statt Radler in Dosen, eine Flasche Champagner und ein ausgezeichneter Rosé in die Kühlung gestellt.

Dienstagvormittag, ich treffe Annelie beim Kieswerk vor der Schranke, die allzu bequeme Badende oder abendliche Partygäste davon abhält, über die Spazierwege und Wiesen zu fahren und die Seen zuzuparken. Annelie aber hat einen Schlüssel dafür, wie sie nur die Mitglieder des Vereines erhalten und so können wir direkt an den vorgesehenen Platz fahren - was ich sehr  begrüße, haben meine drei Kisten mit Geschirr, Flaschen, Essen und Silber doch zu viel an Gewicht, als dass ich sie rund um den See schleppen wollte.

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Während Annelie mit den Hunden eine Gassirunde dreht und die Kinder damit beschäftigt sind ein kleines Zelt aufzustellen und die Schwimmflügel aufzublasen, „decke“ ich den Geburtstagstisch: Wein und Champagner kommen mit viel Eis (das ich auf dem Hinweg bei der Tankstelle geholt habe) in den klassischen Weinkühler von Peter Bruckmann & Söhne aus der Zeit um 1900. Der zylinderförmige Kühler hat eine feine Schmuckbordüre und Zierknäufe mit Ringen, an denen der Kühler getragen werden kann. Es passen bis zu drei Flaschen hinein. Zum Fisch habe ich selbstredend ein Fischbesteck mitgenommen. Ich hatte die Wahl zwischen dem berühmten Silberbesteck „Herbstzeitlose“, das 1902 von dem Künstler Heinrich Vogeler entworfen wurde, dem Jugendstilbesteck von Hermann Walter aus Dresden mit aufwändigen Fischgravuren sowie – und dafür habe ich mich letztendlich entschieden – ein versilbertes Fischbesteck, ebenfalls aus der Jugendstilzeit von der Firma Henniger aus Berlin. Meine Stammkunden wissen, dass es nur selten versilberte Objekte in die Silbersuite schaffen, da muss ich überzeugt, am Fisch im Wasserbesten begeistert sein. Und das war ich hier. Das Besteck für 12 Personen, ich biete es je als Sechsersatz an, erinnert an die berühmte „Bremer Lilie“, eines der beliebtesten Besteckmuster von Koch & Bergfeld. Was die „Lilie“ allerdings nicht zu bieten hat, sind die reich verzierten Klingen und Gabelzinken, auf denen sich Fische – ich glaube es ist ein Hecht - und Wasserpflanzen tummeln. Ein wunderschönes Besteck in wie neu erhaltener Versilberung, das sich ohne Blick auf die Marken so gut wie nicht von einem Silberbesteck unterscheidet. Ein ideales Fischbesteck und günstige Alternative für Menschen, bei denen nur selten Fisch auf den Tisch kommt und die dennoch ein besonderes Fischbesteck nicht missen möchten  – und natürlich für ein Picknick. Die beiden erwähnten Silberbestecke finden Sie im Warenangebot.

 Der Fischheber, der mehr dekorativ als nützlich für die geräucherten Saiblinge ist, zeigt ebenfalls einen dicken Fisch, hier als feine Durchbrucharbeit gefertigt. Auch er ist ein Kind des Jugendstils und stammt aus der Werkstatt von Lazarus Posen Witwe. Bemerkenswert ist die flache, offene Seite des Hebers, die auf der rechten Seite und nicht wie üblich auf der linken Seite, plaziert wurde. Vielleicht ein Wunsch eines Linkshänders? Aber es funktioniert natürlich auch „normal“, man hebt eben von links nach rechts das Fischfilet von der Platte. Die Silbersauciere für meine beliebte Zitronen-Meerettich-Sahne-Sauce wurde in Paris um 1900 von der renommierten Firma Francois Auger gearbeiteet. Sie ist mit einem Presentoir, einem Unterteller lose verschraubt und hat zwei Ausgüsse und zwei schön gestaltete Henkel im Kreuzbanddekor. Eine weitere Sauciere, ein bekanntes Design aus dem Haus Wilkens & Söhne in ausgefallener Muschelform finden Sie im Warenangebot. Ich habe für das Picknick die "glatte Französin" gewählt, wir sind ja schließlich am See und nicht am Meer.

AnrainerUnd dann habe ich noch etwas ganz Besonderes mitgenommen - das musste einfach mit : Die Schale mit den Fröschen! Die Schale selber besteht aus einer halben Kokosnuss, verziert mit japanischen Kois und Seepflanzen, die plastisch ausgearbeitet wurden und sehr asiatisch anmuten. Im Inneren der Kokosnuss ist eine zweite Schale aus Silber eingelassen. Als Stand dienen drei naturalistisch gestaltete Silberfrösche, die mit ihren Glubschaugen auf großen Lotusblättern hocken. Der Stand ist mittels einer Schraube mit der Kokousnuss verbunden und kann so abgenommen werden. Originell, extravagant und so noch nie gesehen. Das Silber hat einen 925er Stempel und ein Meisterzeichen, das ich nicht zu deuten vermag. Daher kann ich nur vermuten, woher und aus welcher Zeit dieses außergewöhnliche, vielleicht sogar einmalige Stück kommt. Ich denke Anfang 20. Jahrhundert Deutschland oder sogar - Kois und Lotus - aus Japan?

 Annelie ist vom Spaziergang zurück, staunt und freut sich riesig über die Outdoor-Silbertafel. „Ach, und die witzigen Fischkissen!“ Die sind für Dich, mein Geburtstagsgeschenk“. Wir genießen das Schwimmen im glasklaren Wasser und danach ein Glas eiskalten Champagner. Der geräucherte Fisch ist köstlich. Kinder und Hunde vergnügen sind sicht- und hörbar in und um das Wasser, bis alle Sieben! im Schatten auf der Wiese selig schlafen. Friedliche Stille legt sich über die Seen.Für uns Zeit für einen Espresso und von Annelie´s Bitte einen EspressoLieblingspralinen zu naschen, die ich gestern noch besorgen konnte. Die schlanke Thermoskanne ist ein berühmtes Design-Objekt von Renzo Cassetti, aus Italien der 70er Jahre - hand made und hochwertig versilbert. Renzo Cassetti, wurde 1926 in Florenz gegründet und war ursprünglich auf Silber- und Goldobjekte in traditioneller Handarbeit spezialisiert. Der Handarbeit blieb die Firma immer treu, aber neue Materialen und innovatives, modernes Design kamen hinzu. Designstücke der Firma Cassetti aus den 50er bis 70er Jahren werden zu Höchstpreisen auf Auktionen gehandelt. Die glatte, zylinderförmige Teedose aus Sterlingsilber, die ich hier als Pralinendose verwende, könnte ebenfalls ein Designobjekt aus dem Hause Cassetti sein, aber sie stammt- recht bemerkenswert - aus London des Jahres 1897. Auch zu dieser Zeit gab es Silberfirmen, hier ist es Fordham & Faukner, die außergewöhnliche Stücke entwarfen und fertigten, die ihrer Zeit weit voraus waren. Damals ein Klassiker, heute ein Klassiker

Für alle war es ein schöner Ausflug und für Annelie ein gelungener Geburtstag.

Ruhe nach demSpielPS: Das Steingutgeschrirr in Fischformen ist eine Leihgabe der Brigantine 1900. Es wurde 1901 von Adolf Müller für die Firma Wächtersbach entworfen. Es besteht aus 12 großen und 9 kleinen Tellern, einer Fischplatte, Sauciere und Deckelschüssel. Zu den Espressotassen, es gibt 4 Stück davon, gehören eine Zuckerdose, ein Milchkännchen und eine Mokkakanne. Auch dieses kleine Service gehört zu den Designklassikern, ein Entwurf des finnischen Künstlers und Bildhausers Tapio Wirkkala 1962 für die die Porzellanmanufaktur Rosenthal. Beide Geschirre finden Sie ganz außer der Reihe, im Warenangebot bei neu eingestellt.

 

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