Leben mit Silber
Festlich gedeckt - edles Besteck, nicht nur für die Festtage
Die Geschenke sind verpackt, der Weihnachtsbaum ist gekauft, der Menüplan steht – Weihnachten kann kommen. Da ich jedes Jahr die gleichen Gäste – nämlich die Familie - habe, überlege ich auch immer schon im Vorfeld, wie ich diesmal den Festtagstisch decke, um sie zu überraschen. Weiß, blau, silber oder mal wieder in Rot, Gold, Grün, für die Tischdekoration eher ein Gesteck oder eine geschmückte Girlande? Hauptsache nicht zu hoch, das behindert den Blick auf das Gegenüber und die Gespräche. Egal ob Sie Hummer, Gans oder Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat servieren, zu einem schön gedeckten Tisch gehört natürlich auch immer ein gutes Silberbesteck – und das bitte nicht nur zu Festtagen. Für mich ist jetzt auch traditionell der Zeitpunkt gekommen, an dem mein privates Silber auf Hochglanz gebracht wird. Besteck und Tafelsilber sollen mit dem Weihnachtsbaum um die Wette strahlen. Ich habe Ihnen hier, im letzten Magazin des Jahres, zwei sehr unterschiedliche Tische gedeckt, mit ebenso unterschiedlichen Bestecken. Für den blauen Tisch wählte ich einen Klassiker aus den Niederlanden: Das Besteck „Amsterdams Lof“, manchmal auch als „Rond Filet“ bezeichnet, wurde, so wie unser deutscher Klassiker, der „Augsburger Faden“, vom 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert nahezu unverändert gefertigt und ist auch heute noch eines der beliebtesten Besteckmuster überhaupt. Hergestellt wurde dies, wie das andere, früher von kleinen Silberwerkstätten, später von renommierten Manufakturen, im Süden, wie im Norden. Wie mein privates Besteck und viele andere Bestecke auch, wurde das „Amsterdams Lof“ gekauft und dann immer wieder ergänzt und erweitert. So stammen die Besteckteile für den Satz aus 6 Teilen für 6 Personen aus Amsterdam der Zeit 1867 bis 1878. Von zwei verschiedenen Firmen, die Messer in klein und groß wurden um 1880 dazu ergänzt. Die Familie, der dieses Besteck gehörte, hat es später, auf 12 Personen erweitert. Die großen Löffel stammen von 1882 , die Gabeln von 1913, das Vorspeisenbesteck kam dann 1960 dazu. Die Ergänzungsteile stammen alle von der renommierten und bekannten Silbermanufaktur van Kempen aus Voorschoten. Sie haben die Möglichkeit diese Teile separat als Zweierset zu erwerben. Schön ist, dass auch diverse Vorlegteile dazugehören. Gemüselöffel, Vorlegelöffel, Soßenkellen und ein großer Suppenschöpfer von 1921.
Die gedeckten Hummergabeln, als Sechser- oder Zwölfersatz erhältlich, sind versilbert und mit besonders aparatem Jugendstildekor verziert, eine Arbeit um 1900, wohl von der Firma WMF.
Kein Klassiker aber eine „Berühmtheit“ ist das zweite Beispiel: Das Besteck „Iris“ von der Firma Peter Bruckmann & Söhne aus Heilbronn, bei Liebhabern auch als das „Bruckmann Weltausstellungsbesteck“ bekannt, da es für die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 entworfen und dort erstmalig gezeigt wurde. Von dort trat es seinen Siegeszug in die ganze Welt an und gehört heute noch zu einem der begehrtesten Bestecke des Jugendstils. Auch hier können Sie ein komplettes 4-teiliges Besteck – Messer, Gabel, Suppenlöffel und Dessert/Teelöffel für 6 Personen bekommen, es auf 12 Personen erweitern oder den zweiten Sechsersatz als Einzelteile im Paar zu Ihrem bereits vorhandenen „Iris“-Besteck komplettieren. Die große Suppenkelle ist eines der Prunkstücke dieses Besteckes, das aus rund 140 verschiedenen Teilen – vom Caviar-Besteck bis zum Salzlöffel – bestand. Keine Literatur über Jugendstil oder bekannte Bestecke, in der die „Iris“ nicht vertreten wäre.
Ein paar besondere Einzelstücke gibt es ebenfalls im Angebot: Ein vergoldeter Beerenlöffel aus London 1810, reich verzierte Dessertlöffel um 1890 oder für die Militaria-Sammler unter Ihnen, zwei Löffel "Augsburger Faden" und ein Salzlöffel mit dem Monogramm des Füsilier Regiment „General-Feldmarkschall Prinz Albrecht von Preußen“.
Fröhliche Weihnachten, glanzvolle Festtage und nette Gäste wünscht Ihnen herzlich
Ihre Kerstin Fahrenson-Baaten