Marken, Meister, Techniken
Russische Silbermarken bis 1917
Bis 1896 erfolgte die Punzierung mit der Stadtmarke, den Initialen des Beschaumeisters, der Jahreszahl und dem Silberfeingehalt. In Russland wurde der Silberfeingehalt bis 1917 in Zolotniki angegeben, 1 Zolotniki entspricht dem metrischen 10,4/1000 Silberfeingehalt.
Als Feingehalt waren 84 Zolotniki vorgeschrieben (entspricht 875/1000), in geringerem Umfang wurden auch hochwertige Arbeiten in 88 Zolotniki( entspricht 916/1000) angefertigt.
Zu diesen, von der Administration vorgeschriebenen Stempelungen, kam die Meistermarke hinzu. Meist die Initialen des Silberschmiedes in kyrillischer Schrift, aber auch oft, gerade in Petersburg und dem Baltikum, in lateinischer Schrift.
Beispiele für die Stempelung bis 1896:
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Moskauer Beschaumeister |
Stadtmarke Petersburg um 1870 |
Petersburger Beschaumeister |
Häufig anzutreffende Stadtmarken:
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Moskau |
Petersburg |
Kiew |
Kostroma |
Ab 1866 wurde dann im gesamten russischen Hoheitsgeiet die sogenannte Kokoshnikmarke eingeführt, die aber erst ab 1899 zwingend zur Anwendung kam. Diese ovale Marke zeigt einen nach links gerichteten, stilisierten Mädchenkopf mit der nationalen Kopftracht, dem Kokoshnik, dem Feingehalt in zolotniki und den Initialen des Beschaumeisters. Ab 1908 bis 1917 befindet sich in der Marke anstatt der Initialen des Beschaumeisters, ein griechischer Buchstabe für den Entstehungsort der Silberarbeit und der Frauenkopf zeigt jetzt nach rechts.
Stempelung ab 1896:
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Moskau 1896 – 1908 |
Moskau 1908 – 1917 |
Russische Silberarbeiten sind auch im 19. und 20. Jahrhundert generell von hoher Qualität, da sie fast ausschließlich von kleineren Werkstätten und handwerklich arbeitenden Betrieben hergestellt wurden.