Silbersuite

Leben mit Silber

Ganz schoen gesalzen Salieren

Über die Bedeutung des Salzes und damit den Wert des „weißen Goldes“ in früherer Zeit, habe ich bereits ausführlich 2019 in meinem Magazinartikel „Geschmackssache“ berichtet: Von der Lebensmittelkonservierung zum Gourmetgewürz, von Zahlungsmittel und Salzkriegen, alten Salzstraßen und Städten die das Salz im Namen tragen. Neben anderen Gefäßen für exotische Gewürze und Senf, die hier ebenfalls beschrieben wurden, war auch die Geschichte der Salzgefäße zu lesen: Vom pompösen Salzschiff auf höfischen Tafeln, den Salzdosen für Mundzeuge und Reisekoffer, bis zu den Salzstreuern, die erst richtig funktionierten, als es gelang das Salz rieselfähig herzustellen. Warum ich das Thema Salzgefäße oder Salieren hier und jetzt noch einmal aufgreife, ist dem Zufall geschuldet. Bei einem Bummel durch die Innenstadt Münchens, kam ich am Gewürzladen eines Drei-Sterne-Koches vorbei. Innen erwartete mich ein schier erschlagendes Angebot von verschiedenen Salzen – aus allen Herren Ländern, in den verrücktesten Geschmacksrichtungen: Kala Namal Salz aus Indien, Räuchersalz aus Dänemark, grünes, rotes und schwarzes Salz aus Hawaii, das rosa Himalaya Salz, Halit Königssalz aus Pakistan, Bambussalz aus Korea, Natursalz von der Kalahari, Fleur des Sel aus Portugal und Frankreich, Zitronensalz aus Sizilien und, und, und. Dazu die Salzmischungen mit Ingwer, Chili, Curry-Cocos, Orange, Tomaten, Vanille, Lavendel, Kräuter, Himbeere, Trüffel und- ja, auch Schokolade. In meiner Jugend hatte man die Auswahl zwischen Stein- und Meersalz, das, soweit ich mich erinnere, kein handgeschöpftes Fleur des Sel war und, als Krönung der Geschmacksrevolution ein Kräutersalz. Die Zeiten ändern sich.

DoppelsaliereNun wäre ich kein Silberliebhaber und dazu noch Händler, wenn ich nicht bei dieser Vielfalt sofort auch an die nicht minder große Vielfältigkeit der entsprechenden Gefäße dächte. An all die, die ich schon verkauft habe, jene, die demnächst zur Veröffentlichung anstehen und solche, die, sollte es ein Magazin-Thema werden, ich neu dazu erwerben könnte. So entstand die kleine Sammlung von Salieren aus drei Jahrhunderten, die ich Ihnen hier vorstelle. All diese Salze, die übrigens alles andere als preiswert sind, haben einen unverwechselbaren, sehr eigenen Geschmack. Sicher kein Salz, um es ins Spaghettiwasser zu geben (obwohl ich auch diese Variante gesehen habe), sondern je nach Gusto mit einer Prise hiervon oder davon, das ultimative Geschmackserlebnis für Fleisch, Fisch, Salat oder Gemüse zu erhalten – vorzugsweise nach dem Kochen, Braten oder Grillen. Was kann es für dieses finale Salzen bei Tisch Besseres und zudem Schöneres geben, als eine dekorative Saliere - aus dem 18. oder 19. Jahrhundert oder dem Jugendstil.

Aus dem 18. Jahrhundert stammt die Barock-Saliere von Augsburg der Zeit 1722 bis 1726, die links auf dem Eingangsfoto steht. Die Form eines an beiden Seiten geweiteten Zylinders, in Anlehnung an Sanduhren, entstand schon im 17. Jahrhundert zum Hochbarock und blieb bis ins 19. Jahrhundert auch international eine beliebte Variante. Diese Augsburger Saliere ist mit einer feinen Ziergravur des Régences geschmückt, ein Kunst - und Dekorstil, der während der Regentschaft Herzog Philipp II. von Orléans (1715 bis 1723), auch die Silberschmiede inspirierte. Das Régence (nicht zu verwechseln mit dem englischen Regency rund 100 Jahr später) stellt eine Übergangsform vom Barock zum Rokoko dar. In der Mitte steht ein Objekt des 19. Jahrhunderts, ein Gewürzständer aus Madrid des Jahres 1842. Auf einer Platte sind zwei Muschelschalen, die auf Fantasiefischen ruhen, montiert. Der Tragegriff mit stilisierter Schlange, an dem auch die Ketten für die Deckel der Schalen angebracht sind, verbindet die Muscheln. Solche Doppel-Gewürzständer – und das gleiche gilt für Doppelsalieren mit Mittelsteg, aber auch manche Salieren Paare, waren nicht, wie wir es heute tun, für die besonderen Salze in verschiedenen Farben oder Geschmacksrichtungen, gedacht. Hier fanden zerstoßener Pfeffer, Kräutergemische oder exotische Gewürze Platz. Übrigens auch der hübsche Streuer aus London von 1802 im Warenangebot, der uns heute als dekorativer Salzstreuer dient, war zu seiner Zeit ein Gewürz-Streuer für Curry, Kardamom oder ähnliches. Rechts im Bild sind ein Paar sehr origineller Salieren aus dem frühen 20. Jahrhundert im Einsatz. Die aus Kassel um 1910 stammenden Gefäße sind als Rosen gestaltet: Stängel, drei Blätter als Stand und oben eine Blüte, die ihre vergoldeten Blütenblätter weit geöffnet hat, um Salz und Gewürze aufzunehmen – ganz entzückend! Weitere Beispiele von Salzgefäßen – als Einzel-Saliere oder im Doppel finden Sie im Warenangebot: Mit und ohne Glaseinsätze, einen seltenen Salzthron aus Russland und ein besonderes Empirepaar aus Filigran-Silber. Zu antiken Salzgefäßen gehören auch der richtigen Salzlöffel. Es gibt die kleinen Löffelchen aus Bein, Horn oder Perlmutt und selten, aber immer mal wieder aus Silber. Hier im Angebot ein rarer Satz von 5 Cloisonné Salzlöffeln, 3 „Apostel“-Löffel aus früher Zeit und 4 vergoldete Salzlöffel aus dem 19. Jahrhundert.

Salzloeffel

 

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