Silbersuite

Leben mit Silber

Reiche Ernte 2

Reiche Ernte - Früchtedekor auf Silber

Herr: es ist Zeit.  Der Sommer war sehr groß.  Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,  
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gieb ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin
und jage die letzte Süße in den schweren Wein.

Die ersten zwei Strophen Rilke´s „Herbsttag“, schienen mir gut geeignet für dieses erste „Herbstmagazin“ der Silbersuite, den Abschied vom Sommer, der Ernte auf Feld und Wiesen und die Vorfreude auf gemütliche Tage daheim. Vor meiner Tür ist die Hopfenernte im vollem Gange und die Bauern haben zufriedene Gesichter, meine Obstbäume im Garten - Plaume, Mirabelle, Birne - müssen gestützt werden, da die Äste die Fülle der Früchte nicht mehr allein tragen können. Jeden Tag ernte ich Zwetschgen, Brombeeren und Äpfel und die Speisenkammer füllt sich mit Kompott, Marmeladen und Säften, am Sonntag gibt es Apfelkuchen. Sonne und Regen im Wechsel und Übermaß haben uns – zumindest im Süden von Deutschland – reiche Ernte beschert.
Stillleben
„Reiche Ernte“ zieren diesmal auch die neuen Objekte der Silbersuite. Schalen, Vasen, Krüge, Marmeladendosen und ausgefallene Besteckteile. Ich schrieb im Magazin schon mehrfach über wichtige Zierdekore auf Silber. Die Nummer 1 der Lieblingsmotive sind sicher Blätter und Blumen: Lorbeerkränze, Rosengirlanden, Blumenbouquets, Palmettenblattfriese, etc.(Flowers forever) -  und denken Sie an die zauberhaften Blüten des Jugendstils (Die Blumen des Jugendstils). Neben den  figürlichen und szenischen Darstellungen religiöser, mythologischer und geschichtlicher Art, zu denen auch die Putten (Putten auf Silber) und Tierfiguren zählen, nehmen Früchtedekore, als Umrandungen, sowie als Hauptelemente eine bedeutende Rolle ein. Vielfach von den fantasievollen Stillleben ihrer Zeit inspiriert, zauberten die Silberschmiede prachtvolle Früchtebouquets auf Schalen und Platten, Becher und Dosen. Nach den Vorbildern des 17. und 18. Jahrhunderts, schufen die Hanauer Silbermanufakturen, die ganz besonders auf Silber im antiken Stil spezialisiert waren, dann im Historismus wunderbare Nachbildungen der heutigen Museumsstücke. Ein paar davon finden Sie im Warenangebot.

Kratervase London 1821 life2Bei den Früchtedekoren steht sicherlich der Wein – Blätter, wie Trauben – an erster Stelle, kein Wunder, ist diese Verzierung doch perfekt passend für Humpen, Weinkühlern, Karaffen und Becher. Auf dem großen Bild links schmücken Weinreben eine prachtvolle Deckelkratervase aus London des Jahres 1821, gefertigt von Rebecca Emes, hier in Zusammenarbeit mit Edward Barnard, eine der seltenen und obendrein berühmte Silberschmiedin ihrer Zeit in England. Krater, das Wort stammt aus dem altgriechischen und bedeutet „mischen“. So waren sie ursprünglich auch  Gefäße zum Mischen von Wein und Wasser, meist aus Ton oder auch Bronze, dieSchale Apfebaum im antiken Griechenland bei festlichen Anlässen zum Einsatz kamen. Später wurden diese Kratere Vorbild für Vasen, die zu repräsentativen Dekorationszwecken im Garten, vorzugsweise als Pendant (aus Stein oder Eisen) und bei der Innenausstattung (Porzellan und Silber) ihre Verwendung fanden. Mit Deckel ist so ein „Krater“ für sich genommen ein beeindruckendes und edles Schmuckobjekt. Oder Sie setzten ihn, so wie es gedacht ist, als Blumengefäß in Szene, verwenden ihn als Weintrauben-„Schale“ und - erlaubt ist was gefällt – machen ihn zur Gebäckdose. Rechts im Bild sehen wir eine „Apfelernte“ verewigt auf Silber. Diese originelle, wie romantische Schale imitiert einen Apfelbaum mit naturgetreu gestaltetem Stamm, die Schale zeigt ein dichtes Blätterwerk in dem reife Früchten hängen. Der Fuß der Schale ist mit einem Pärchen in Rokokogewandung gestaltet, er auf einer hohen Leiter, sie, die Früchte entgegennehmend, um sie in den Korb, der hinter ihr steht, zu legen. Was für eine entzückende Idee! In der Durchbrucharbeit liegt eine lose Schale mit glatter Wandung und Innenvergoldung, die lediglich mit einem Stift im Blätterwerk fixiert wird ( und so zum Reinigen herausgenommen werden kann.) Auch dies ein Stück im Stil des Barocks, eine vornehmlich handgefertigte Arbeit aus dem Haus der berühmten Hanauer Silbermanufaktur Neresheimer & Söhne (Silber aus Hanau).

Schale Zitrone Feige Wien detail1So speziell, wie aufwändig die Blumen auf Silber des Jugendstils sind, so besonders – selbst wenn es sich um die gleichen Früchte handelt –ist das Obstdekor auf Objekten dieser Zeit. Ein schönes Beispiel dafür: Die lange Henkelschale aus Wien von den Gebrüdern Mandl mit den plastischen Zitronen, Feigen und Kirschen.

„Silberne Früchte“ gedeien auch auf Bestecken und Vorlegeteilen. Berühmt und in allen Jahrhunderten gefertigt und immer geliebt, sind die sogenannten berry spoons, Beeren – oder Früchtelöffel aus England, korrekter aus Großbritannien, denn sie wurden ebenso in Irland, wie Schottland gefertigt. Je früher der berry spoon ist, um so wertvoller ist er. Im Warenangebot sehen sie ein besonders schönes Exemplar aus London von 1741 von John Clayton. Auch die seltene Zange von Tiffany, deren feines, japanisch anmutendes "Vine Pattern" 1872 entworfen wurde und seit 1904 nicht mehr produziert wird,  lässt das Sammlerherz von außergewöhnlichen Bestecken höher schlagen. Dazu gehört auch sicher der sehr besondere, niederländische Beerenlöffel, den ich Ihnen bereits im März vorstellen konnte und hier noch einmal in Erinnerung bringen möchte.

Mehr Obst! Das ist empfehlenswert, da gesund - kann aber auch besonders schön sein, wenn es aus Silber ist.

Fruechte auf Bestecken

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